Dr. med. Juliane Weiß Dr. med. Juliane Weiß

Traumatherapie

Was ist ein Trauma?

Jedem Menschen stehen angelegte Fähigkeiten zur Verfügung, auch stark belastende Ereignisse zu verarbeiten. So kann nach einer Zeit der Bewältigungsarbeit das innere Gleichgewicht wieder gefunden werden und es kann sogar sein, dass Sie aus diesem Prozess gestärkt hervorgehen.

Zu einem Trauma wird ein Geschehen dann, wenn das auslösende Geschehen überwältigend ist und die individuellen Möglichkeiten der Bewältigung überfordert sind.

Der Psyche verfügt über eine biologisch angelegte Fähigkeit, die man Dissoziation (Abtrennung, Abspaltung) nennt. Wahrnehmungen, Gefühle, Gedanken etc. werden sozusagen ’getrennt vom Bewusstsein aufbewahrt’. Dadurch verbessert sich die Reaktionsfähigkeit in belastenden Situationen. Viele Menschen haben eine gute Fähigkeit, Belastendes oder Störendes ganz automatisch ’auszublenden’, was man als Alltagsdissoziation bezeichnet. Dissoziation ist also keine Störung, sondern eine biologisch angelegte Schutzreaktion. Diese wird überlebenswichtig, wenn es zu gravierenden Störungen von außen kommt. Angst, Schmerz, Ohnmacht und andere unerträgliche und überflutende Gefühle werden somit vom Bewusstsein ferngehalten, damit das Leben weitergehen kann. Verarbeitet sind sie dadurch jedoch nicht.

Traumatische Erfahrungen, besonders wenn sie schon in der Kindheit erlebt wurden, können zufolge haben, dass sich das Muster der Abspaltung verselbständigt. Dieses bleibt dann als generelles Konfliktlösungsmuster auch im späteren Leben erhalten, passt aber nicht mehr zum ’normalen’ Alltag. Dies zeigt sich oft in unangemessenen Reaktionen, die von dem Betroffenen selbst und von deren Umfeld nicht verstanden werden. In der Aufspaltung können unterschiedliche Persönlichkeitsanteile entstehen. Damit die Alltagsbewältigung gelingt, werden die Anteile, die die traumatische Erfahrung gespeichert haben in den Hintergrund der Psyche geschoben. Wenn jedoch in der Gegenwart etwas an das Trauma erinnert, wie z.B. Gerüche, Geräusche oder Gefühle kann die Erinnerung an das traumatische Geschehen plötzlich aktiviert werden. Dies kann auch noch nach Jahren oder Jahrzehnten passieren. Dies löst Ängste aus und bewusst oder unbewusst wird versucht, alles was ans Trauma erinnert zu vermeiden. Wenn dieses Vermeiden nicht gelingt werden Strategien entwickelt, um die negativen Gefühle zu unterdrücken, wie zum Beispiel übermäßigen Sport, Konsum von Alkohol oder Drogen, Arbeitssucht und vieles andere mehr.

Die Behandlung von Traumafolgestörungen bedarf bestimmter Behandlungstechniken, wie PITT, Ego-State-Therapie, EMDR, NARM, Behandlung der strukturellen Dissoziation und andere.

Nähere Informationen dazu finden Sie unter “Tätigkeitsbereiche“.