Dr. med. Juliane Weiß Dr. med. Juliane Weiß

Ego-State-Therapie

Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen.

"Zwei Seelen wohnen ach (!) in meiner Brust,
Die eine will sich von der anderen trennen;"
(aus Faust 1, Kap.5, J.W. von Goethe).

Die Ego-State-Therapie geht von dem Modell der Persönlichkeitsanteile aus. Diesem Verständnis nach hat jedes ICH unterschiedliche Anteile, die sich in verschiedenen Lebensphasen herausbilden. Diese haben jeweils eine eigene Geschichte, eigene Gedanken, Gefühle, Sinneswahrnehmungen und Verhaltensweisen. Üblicherweise meistern die verschiedenen Ego-States den Alltag gut miteinander, sie kooperieren und werden bewusst gelenkt (während mein "Therapeuten-Ich" arbeitet, funken die "Anderen" nicht dazwischen). Sie können aber, wie in einem Team oder einer Familie auch miteinander kämpfen, sich verbünden, sich ausschließen.

Symptome, bzw. Probleme treten dann auf, wenn Uneinigkeit oder Konkurrenz zwischen den Ego-States entsteht. Dies geschieht oft in Zusammenhang mit traumatischen Erfahrungen.

Ego-States übernehmen Aufgaben zum Schutze der Gesamtpersönlichkeit, die das Überleben in traumatischen Situationen sichern. Sie bleiben jedoch diesen Aufgaben oft treu, auch wenn die schädigenden Einflüsse nicht mehr bestehen. So kann z.B. ein Ego-State für Misstrauen oder Schweigen verantwortlich sein. Dies führt dann häufig zu Symptomen, wie z.B. psychosomatische Beschwerden, Stress und Spannungen.

Die erwünschten Veränderungs- und Heilungsprozesse werden erreicht, wenn die Ego-States (die Persönlichkeitsanteile) integriert sind. Sie stehen dann in einer guten Beziehung zueinander und kooperieren.

Die Ego-State-Therapie ist sehr gut zur Behandlung eines breiten Störungsspektrums geeignet und ist in ihrer Anwendung kreativ und lebendig.